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Beim Landkreis Northeim hat man sich zum Ziel gesetzt, die öffentlichen und eigenen Gebäude nach und nach mit erneuerbaren Energien zu versorgen und in den Klimaschutz zu investieren. Ziel ist es, eine umweltverträgliche, aber zugleich auch sichere und wirtschaftliche Energieversorgung zu realisieren. Am besten geht das mit starken Partnern.

Wie man schlau Energiekosten einspart und das Klima schützt, zeigt derzeit der Landkreis Northeim in Südniedersachen. Hier haben Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und ihr Team die „KEAM Kommunale Energie aus der Mitte GmbH“ mit der Errichtung von fünf Photovoltaik-Anlagen auf Schuldächern im eigenen Landkreis beauftragt. Die KEAM ist eine Gesellschaft zur Energiebeschaffung und -belieferung für Kommunen und Landkreise und unterstützt diese bei der Umsetzung der Energiewende. Sie wurde vor vier Jahren gemeinsam von der EAM und interessierten Kommunen und Landkreisen gegründet. 

Nahmen die Photovoltaikanlage auf der KGS Moringen in Betrieb: von links Julia Gottlieb (Baudezernentin des Landkreises Northeim), Armin Schülbe (Leiter des EAM-Regionalzentrums Nord), Markus Hohmeister (Schulleiter der KGS Moringen), EAM-Geschäftsführer Olaf Kieser, Melanie Wedrins (stellvertretende Schulleiterin der KGS), Dr. Carolin Fornaçon (Klimaschutzbeauftrage des Landkreises Northeim) und Northeims Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.
Olaf Kieser

Alle vom Landkreis Northeim beauftragten Anlagen sind mittlerweile in Betrieb und erzeugen jedes Jahr an der Thomas-Mann-Schule und dem Corvianum-Gymnasium in Northeim, der Löns-Realschule in Einbeck, der IGS Bodenfelde und der KGS in Moringen zusammen rund 350.000 Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom aus Sonnenenergie. Von dem vor Ort gewonnenen Ökostrom werden etwa zwei Drittel in den Schulen selbst genutzt, zum Beispiel für die Zubereitung des Mittagessens. Der Rest wird ins allgemeine Stromnetz eingespeist.

„Durch die voranschreitende Digitalisierung ist ein stetig steigender Stromverbrauch zu erwarten“, erklärte EAM-Geschäftsführer Olaf Kieser bei der Besichtigung der PV-Anlage auf dem Dach der KGS Moringen. „Die Nutzung des selbst erzeugten Stroms hilft dem Landkreis dabei, die Kosten im Griff zu behalten und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Hier unterstützt die EAM als Energiepartner der Kommunen und Landkreise natürlich sehr gerne.“

André Fohrst

Um die Photovoltaikanlagen mit einer jeweiligen Leistung von bis zu 100 Kilowatt-Peak auf den Schuldächern installieren zu können, arbeiten viele Beteiligte eng zusammen. „Das läuft Hand in Hand zwischen dem Landkreis, der EAM und uns“, sagt Olaf Kommer, Projektleiter bei der Energiesysteme Groß GmbH & Co. KG mit Sitz in Niestetal (Landkreis Kassel), die die Anlagen für die EAM auf den Dächern installiert. „Seit zweieinhalb Jahren kooperieren wir bereits mit der EAM. Dort habe ich feste Ansprechpartner, mit denen ich die Arbeitsabläufe immer weiter optimieren konnte.“ Bevor die zahlreichen Solarmodule auf den Schuldächern aber Sonnenenergie erzeugen können, muss erst einmal exakt geplant werden. Dafür fliegt André Fohrst, Mitarbeiter im technischen Vertrieb bei der EAM, mit einer Drohne über die Schuldächer und macht spektakuläre Luftbilder, mit denen die genaue Größe und Leistung der PV-Anlagen bestimmt werden kann. „Das ist ein gutes Beispiel, wie mehrere Partner gemeinsam intelligente Energie-Projekte umsetzen und die Energiewende voranbringen können“, sagt er.

 

So sieht das auch Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Sie möchte in den kommenden Jahren genau verfolgen, wie sich Erzeugung und Stromverbrauch entwickeln. „Je nach Marktentwicklung können wir dann Speicher in den Schulgebäuden nachrüsten, um noch mehr des selbst erzeugten Stroms vor Ort nutzen zu können. Dafür haben wir mit der KEAM einen kompetenten Partner an unserer Seite.“ Zwei weitere Anlagen hat der Landkreis bereits für das Gymnasium in Uslar und das Roswitha-Gymnasium in Bad Gandersheim bei der KEAM in Auftrag gegeben, sie werden derzeit errichtet. Weitere sieben Anlagen sollen bis Mitte des kommenden Jahres folgen.

Olaf Kommer

In einem weiteren Gemeinschaftsprojekt entsteht voraussichtlich bis Jahresende eine PV-Anlage auf der Deponie Blankenhagen in Moringen. Sie allein wird jährlich etwa 650.000 Kilowattstunden regenerativen Strom produzieren. Damit ließen sich bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden fast 200 Haushalte versorgen. Photovoltaik und der Landkreis Northeim, das passt einfach zusammen.
 

 

Hintergrund KEAM

Die „KEAM Kommunale Energie aus der Mitte GmbH“ ist eine Gesellschaft zur Energiebeschaffung und -belieferung für Kommunen und Landkreise und unterstützt diese bei der Umsetzung der Energiewende. Sie wurde gemeinsam von der EAM und interessierten Kommunen und Landkreisen gegründet, um effizient und unkompliziert Strom und Erdgas für an der KEAM beteiligte Städte und Gemeinden zu beschaffen. Dabei beliefert die KEAM ausschließlich eigene Liegenschaften und Einrichtungen ihrer Gesellschafter, nicht Privat- und Gewerbekunden in den jeweiligen Städten und Gemeinden.