Schon als sich Familie Poltmann vom Parkplatz dem Eingang des Wildparks Knüll nähert, kennen Carlo und Laurenz kein Halten mehr. Voller Vorfreude rennen die beiden zwei- und vierjährigen Söhne von Franziska und Andreas Poltmann zum großen Einlasstor. Nur noch ein paar Meter, und sie werden an diesem sonnigen und warmen Herbstnachmittag die vielen spannenden Tiere des Wildparks im hessischen Schwalm-Eder-Kreis hautnah erleben können.
Gleich zu Beginn ihres Rundgangs entdecken sie einen Luchs, der gemächlich am Zaun seines Geheges entlang streift. Er mustert kurz aufmerksam die zweibeinigen Besucher, ehe er gelassen seinen Weg fortsetzt. Daneben auf der anderen Seite des Zauns liegt ein junger Hirsch, nur ein paar Meter von Familie Poltmann entfernt. Drei Hirscharten sowie zahlreiche Wildschafe können sich im gesamten Wildpark frei bewegen. Mensch und Tier begegnen sich dadurch an ganz verschiedenen Orten im Park und kommen sich immer wieder ganz nah. „Für die Kinder ist es jedes Mal ein spannendes Erlebnis, wenn wir hierher kommen“, sagt Andreas Poltmann. Die Familie wohnt nur sechs Kilometer entfernt im Ortsteil Leuderode der Gemeinde Frielendorf und ist regelmäßig zu Besuch im Wildpark Knüll. „Heute sind wir bestimmt schon das fünfte oder sechste Mal in diesem Jahr hier“, erklärt der 35-Jährige, der in seiner Gemeinde Frielendorf für die Wasserversorgung zuständig ist. Als Kunde der EAM kann er über die Vorteilswelt „Unsere Mitte“ des kommunalen Energieversorgers von zahlreichen Vergünstigungen in der Region profitieren – heute beispielsweise von einem ermäßigten Eintrittspreis in den Wildpark Knüll.
Carlo und Laurenz versuchen gemeinsam, die Baummarder in ihrem Gehege ausfindig zu machen. Als nachtaktive Tiere haben die aber noch keine Lust, sich vor der Dämmerung in Bewegung zu setzen. Also geht es weiter zu einem weiteren Park-Höhepunkt: den Braunbären. „Die Kinder entdecken immer etwas Neues hier“, freut sich Franziska Poltmann über die Abwechslung im Wildpark. Heute sind die an einem Hang freiliegenden Wurzeln eines großen Baumes besonders interessant, an denen Carlo und Laurenz ausgiebig ihre Kletterfähigkeiten trainieren. Im Bärengehege räkelt sich derweil ein großer Braunbär in der Sonne und genießt ausgiebig den spätsommerlichen Herbst. Die Bären teilen sich hier eine große Gemeinschaftsanlage mit europäischen Wölfen. Die Wohngemeinschaft ist eine der ganz besonderen Attraktionen im Wildpark Knüll und bietet von einer schön gelegenen Besucherbrücke außergewöhnliche Einblicke in das Verhalten der faszinierenden Tiere.
„Guckt mal, die Ziegen sind ausgebüchst! Da ist die ganze Bande!“ Laurenz kann es kaum erwarten, über die kleine Leiter in den Streichelzoo zu gelangen. Sofort kommen die Ziegen und Schafe neugierig angelaufen, um sich etwas Futter und eine kleine Liebkosung abzuholen. Auch zwei Esel mit ihrem Nachwuchs zeigen keine Scheu und lassen sich ausgiebig streicheln. „Als wir im Mai hier waren, waren die kleinen Ziegen gerade erst geboren“, erinnert sich Franziska Poltmann. Ein paar Meter weiter geht es dagegen deutlich aufgeregter zu.
Hier wohnen die Wildschweine, die mit etwa zehn Jungtieren quer über das Gelände flitzen und dabei laut durcheinander grunzen. Auch Eulen und Uhus, Pferde, Muffel- und Sikawild, Dachse und Hühner haben auf einer Fläche von insgesamt rund 50 Hektar im Wildpark Knüll ein gemütliches Zuhause mit viel Platz zum Wohlfühlen.
Die ersten Tiere zogen bereits 1968 ein, heute leben etwa 450 Tiere und rund 40 verschiedene Arten im Park. Viele Mitmachstationen verbinden bei einem Ausflug Spiel, Bewegung und spannende Informationen miteinander und lassen kleine und große Parkbesucher die Tiere mit allen Sinnen erleben. Denn Umweltbildung und Naturerlebnisse spielen eine große Rolle im Wildpark.
Auf dem Weg Richtung Ausgang geht es noch an den sechs Waschbären vorbei. Die neugierigen Tiere freuen sich über den Besuch am Wasserbecken und recken sich an der etwa einen Meter hohen Scheibe empor. Ob es vielleicht etwas Essbares abzustauben gibt? Carlo und Laurenz können gar nicht genug bekommen und wollen eigentlich nicht weg. „Gegenüber der Waschbärenanlage gibt es einen großen Natur-Erlebnis-Spielplatz mit einem tollen Klettergerüst“, erzählt Andreas Poltmann. „Da müssen wir immer nochmal Station machen.“ So natürlich auch heute. Hier befindet sich auch die Wildpark-Gaststätte „Jagdbaude“, die mit ihrem Biergarten unter anderem zu Kaffee und kühlen Getränken, Eis oder einem ausgiebigen Mittagessen einlädt.
Die Sonne steht mittlerweile tief, die Luft hat sich merklich abgekühlt. Für Familie Poltmann neigt sich der Ausflug langsam dem Ende zu. Eines aber steht bereits fest: Carlo, Laurenz, Franziska und Andreas Poltmann werden bestimmt schon bald wiederkommen. Es gibt schließlich immer etwas Neues zu entdecken im Wildpark Knüll.
Mehr zum Wildpark Knüll
Naturzentrum Wildpark Knüll
Im Seckenhain 10
34576 Homberg (Efze)
Tel.: 05681 2815
E-Mail: info@wildpark-knuell.de
Website
Öffnungszeiten:
01.04. bis 31.10.: täglich von 9-19 Uhr
01.11. bis 31.01.: Sa. und So. 10 Uhr bis zur Dämmerung, während der hessischen Weihnachtsferien täglich von 10 Uhr bis zur Dämmerung
01.02. bis 31.03.: täglich von 10 Uhr bis zur Dämmerung