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TAG Naturpark Habichtswald e. V.
c/o Gemeinde Bad Emstal
Kasseler Straße 57
34308 Bad Emstal
Sagenhaft und sagenumwoben: ein Naturpark voller Geschichte(n)
Westlich von Kassel liegt der Naturpark Habichtswald. Über den Norden des Hessischen Berglandes erstrecken sich auf 474 Quadratkilometern dichte Laubwälder und baumfreie Hochflächen. Immer wieder ragen kantige Basaltkuppen aus der hügeligen Landschaft - sie sind die ältesten Zeitzeugen einer Region voller Geschichte.
Denn wo sich heute Besucher erholen, Rad fahren und wandern, bebte vor 15 Millionen Jahren die Erde, Vulkane spuckten Magma aus der Tiefe. Erkaltet zu Basalt und widerstandsfähiger gegen Erosion als andere Sedimentgesteine, stehen die mächtigen Kegel bis heute und prägen das einzigartige Landschaftsbild des Naturparks.
Sagen, Mythen und die Brüder Grimm im Naturpark Habichtswald
Einige der Felsen sind zu echten Berühmtheiten geworden: So wird der Blumenstein, ein kahler Basaltfels an der Nordseite des Dörnbergs, auch Wichtelkirche genannt. Die Sage zu diesem Stück Fels scheint so alt wie das Christentum: Einst wollte der heidnische Wichtelkönig ein Mädchen heiraten und begegnete ihr in Menschengestalt. Durch den unterschiedlichen Glauben getrennt, stellte das Mädchen die Bedingung, er müsse konvertieren. Der Wichtelkönig ließ eine kleine Kirche errichten, doch für das Mädchen blieb diese seelenlos und sie lehnte die Ehe ab. Es tat einen Donnerschlag, und das funkelnde Kirchlein erstarrte zu Stein – und kann heute noch bewundert werden.
Sagen wie diese gibt es auch um den zerklüfteten Riesenstein im Naturpark Habichtswald. Ihm wird nachgesagt, er habe in vorchristlicher Zeit als Opferstädte und Sonnenobservatorium gedient, was ihm den Beinamen „Wiege der Sonne“ einbrachte. Der Riese Goliath soll den Stein auf die nahe gelegene Weidelsburg geworfen haben. Weil er sie jedoch verfehlte, vergoss der Riese blutige Tränen, die als rote Flecken auf dem Felsen zu sehen sind.
Die Weidelsburg diente früher der Sicherung mittelalterlicher Handelswege und ist heute die größte Burgruine Nordhessens. Sie thront auf einem Hügel über der Landschaft. Als die Burg im Jahr 1448 belagert wurde, soll die Frau des Ritters der Weidelsburg beim Landgrafen unter Tränen darum gebeten haben, alles, was ihr lieb und teuer sei, aus der Burg tragen zu dürfen. Dieser gewährte, woraufhin sie mit ihrem Ehemann Huckepack die Burg verließ.
Ob Wichtelkönige, Riesen oder Burgfräulein – der Naturpark Habichtswald mit seinen dichten Wäldern, Hügeln und Burgen scheint zu inspirieren, viele Legenden und Märchen sind hier entstanden. Auch Deutschlands berühmteste Märchenerzähler, die Gebrüder Grimm, sammelten im Habichtswald Anfang des 19. Jahrhunderts eine Vielzahl ihrer Kinder- und Hausmärchen.
Bergpark Wilhelmshöhe: Imposantes Weltkulturerbe
Weniger märchenhaft, dafür architektonisch imposant zeigt sich die Verbindung von Natur und Kunst im Bergpark Wilhelmshöhe. Der Landschaftsgarten am Hang des Habichtswaldes steht seit 2013 als Weltkulturerbe auf der UNESCO-Liste. Über der barocken Kaskadenanlage samt Schloss erhebt sich die berühmte Herkules-Statue. Im Sommer sind jedoch die Wasserspiele die Hauptattraktion des Bergparks: Wie vor mehr als 300 Jahren – zur Zeit der Landgrafen und Kurfürsten – fließen bei jeder Vorstellung 750 Kubikmeter Wasser ohne den Einsatz von Pumpen vom Fuß des Herkules zum Schlossteich.
Das Wasser stammt seit jeher aus alten Stollen. Der Habichtswald lieferte den Menschen Holz, Stein und Kohle. Heute sind alle Steinbrüche am Kassler Hausberg aufgegeben, seit 1965 wird keine Braunkohle mehr abgebaut. Doch durch die Stollen der ehemaligen Zeche Herkules fließt weiterhin Grubenwasser: Seit 1785 wird es in den Aschsee geleitet, der im Sommer die Wasserspiele im Bergpark versorgt.
Besiedelt seit der Jungsteinzeit
Wer die Kultur- und Naturlandschaft auf einem der zahlreichen Wander- und Radwege wie dem Premiumwanderweg Habichtswaldsteig erkundet, wundert sich nicht, dass sich an diesem herrlichen Fleckchen Erde schon in der Jungsteinzeit Menschen ansiedelten. Ringwälle und Hünengräber datieren Archäologen auf etwa 5000 v. Chr., zahlreiche Burgruinen und alte Stadtanlagen verweisen auf das Mittelalter.
Und auch die Spuren der Land- und Viehwirtschaft prägen bis heute die Landschaft des Naturparks Habichtswald. Generationen von Ziegen, Schafen und Kühen grasten auf den Plateaus und schufen so die charakteristischen Buschlandschaften des Parks: Durch die lange Weidenutzung waren große Flächen waldfrei und zu Grünland-Biotopen geworden. 1978 wies man diese Kalkmagerrasen als Naturschutzgebiet Dörnberg aus. Hier gedeihen nun botanische Raritäten sowie 29 gefährdete Schmetterlingsarten und heimische Vögel.
Der Naturpark Habichtswald bietet zahlreiche Möglichkeiten, Mikroabenteuer zu erleben. Seine einzigartige Landschaft ist geprägt von ihrer Geschichte, und die alten Geschichten sind geprägt von der Landschaft.
Hier beantworten wir Ihnen alle wichtigen Fragen rund um das Thema Unsere Mitte.