GROSSKROTZENBURG. Die Gemeindewerke Großkrotzenburg und die EAM wollen die Fernwärmeversorgung in Großkrotzenburg (Main-Kinzig-Kreis) umrüsten und nachhaltig gestalten. Gemeinsames Ziel ist es, die benötigte Wärme von mehr als 25 Gigawattstunden für rund 700 Kunden in der Gemeinde langfristig zu 90 Prozent aus regenerativen Energien zu erzeugen. Derzeit wird die Fernwärmeversorgung durch das mit Steinkohle betriebene Kraftwerk Staudinger sichergestellt, welches perspektivisch den Betrieb einstellen wird.
Um die ambitionierten Planungen hin zu einer fast vollständigen regenerativen Wärmeversorgung voranzutreiben, haben die Gemeindewerke und das EAM-Tochterunternehmen EAM Natur Energie GmbH die WärmeEnergie Großkrotzenburg GmbH gegründet.
„Wir freuen uns, dass wir mit der neuen Gesellschaft jetzt die notwendige Voraussetzung geschaffen haben, um dieses Leuchtturmprojekt umsetzen zu können“, sagt Katrin Rohmann von den Gemeindewerken. Gemeinsam mit Markus Hardt von der EAM Natur Energie wird sie zukünftig die Geschäftsführung der WärmeEnergie Großkrotzenburg übernehmen. „Der Umbau der Wärmeversorgung auf regenerative Energien kann zu einem hessischen Vorzeigeprojekt in Sachen Energiewende und nachhaltiger Wärmeversorgung werden, das weit über die Landesgrenzen Beachtung finden wird“, freut sich Markus Hardt.
Einsatz fossiler Brennstoffe wird kontinuierlich reduziert
Bereits im vergangenen Jahr hatten die beiden Partner in einer Machbarkeitsstudie die Möglichkeiten für eine regenerative Fernwärmeversorgung untersucht. Vorgesehen ist, die Fernwärme zukünftig zu einem großen Teil mit Großwärmepumpen zu erzeugen, die ihre Wärme aus dem Main beziehen. Die Pumpen sollen dabei über eine Photovoltaikanlage mit Strom versorgt werden.
Für Spitzenlastzeiten sind zudem eine Biomasseanlage und ein mit Bioerdgas versorgtes Blockheizkraftwerk auf dem Gelände des Kraftwerks Staudinger vorgesehen. Der zunächst noch vorhandene Anteil fossiler Brennstoffe soll sukzessive reduziert werden. „Die Herausforderung ist, dass wir im laufenden Betrieb die Wärmeversorgung nach und nach auf erneuerbare Energien umstellen werden“, hebt Horst Prey, Geschäftsführer der Gemeindewerke Großkrotzenburg, hervor.
Nach derzeitigen Planungen könnte die regenerative Fernwärmelieferung Ende 2024 beginnen. Die EAM Natur Energie soll dann die technische Betriebsführung und die Gemeindewerke die kaufmännische Betriebsführung übernehmen. Bis dahin wird für die Übergangszeit die benötigte Wärme vom Betreiber des Staudinger-Kraftwerks Uniper durch den Einsatz von Heizwerken und Hilfskesseln zur Verfügung gestellt.
„Unser gemeinsames Vorhaben mit den Gemeindewerken wird einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung der regionalen Energiewende leisten“, sagt Dr. Andreas Brors, Geschäftsführer der EAM Natur Energie. „Es passt hervorragend zu unserer strategischen Ausrichtung einer konsequent nachhaltigen Energieversorgung.“
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