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Auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Energieversorgung ist das Thema Wärmeversorgung ein wichtiger Baustein.

Neben dem immer stärker nachgefragten Heizen mit elektrischer Energie - beispielsweise mit einer Wärmepumpe - spielt die Versorgung durch Biogas eine zunehmende Rolle. Das stellt die EAM genauso wie andere Energieversorger vor neue Herausforderungen. Dabei müssen auch Zukunftsthemen, wie Power-to-Gas als Verfahren, das überschüssigen regenerativ erzeugten Strom in Brenngas umwandelt, bereits heute bedacht werden, um die CO2-Bilanz von Gas weiter zu verbessern.

Eine zunehmende Einspeisung von Biogas in das regionale Verteilnetz ist insbesondere mit dem Blick auf die Entwicklung weg von fossilem Gas wichtig. Sie sorgt aber für eine Durchmischung der Gase, die beim Kunden ankommen. Dabei wurde bislang beim Kunden ausschließlich das Gasvolumen gemessen. Problematisch ist dabei, dass die unterschiedlichen Gase einen unterschiedlichen Brennwert aufweisen. Um fair abrechnen zu können, wurde deshalb dem Biogas Flüssiggas zugemischt, sodass das Gasgemisch einen identischen Brennwert wie reines Erdgas aufweist.

Neues Tool für eine faire Abrechnung

Dieter Krause,
Leiter Netze und Anlagen Gas

„Die Berechnung der jeweiligen Gasqualität bzw. des Brennwertes ermöglicht es uns, das Biogas so zu verwenden, wie es verfügbar ist, ohne weitere Beimischung von fossilem Flüssiggas. Somit werden rund 310 Tonnen Flüssiggas eingespart“

„Um wegzukommen von der Beimischung fossilen Gases ist das Berechnen eines Mittelwerts für den Brennwert im Versorgungsgebiet der EAM ein neuer Lösungsansatz“, erklärt Dieter Krause. Um den Mittelwert genau ermitteln zu können, setzt die EAM auf das innovative Tool SmartSim. Damit lässt sich auf Basis einer Gasbeschaffenheits-
verfolgung der Brennwert des Gases genau bestimmen und für die Abrechnung beim Kunden zu Grunde legen. „Die Berechnung der jeweiligen Gasqualität bzw. des Brennwertes ermöglicht es uns, das Biogas so zu verwenden, wie es verfügbar ist, ohne weitere Beimischung von fossilem Flüssiggas. Somit werden rund 310 Tonnen Flüssiggas eingespart“, so Krause. Bei 3,04 Kilogramm CO2/kg Flüssiggas entspricht das rund 930.000 Kilogramm CO2 pro Jahr. Eine deutliche Erhöhung der Effizienz bei der Einspeisung.

Damit ist es möglich, die Gasversorgung künftig nachhaltiger zu gestalten, indem auf die Zumischung von Flüssiggas verzichtet wird, und dennoch den Auflagen der Abrechnung gerecht zu werden. Weil durch die Nutzung von SmartSim nun der Mittelwert des Brennwerts abgerechnet werden kann, ist die EAM für zukünftige weitere Anwendungen, wie beispielsweise die Einspeisung von grünem Wasserstoff in das Gasnetz, vorbereitet.