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Konsequent regional: Wie ein Salatkopf ein Plus in der Welt hinterlassen kann

Wer sich als Kunde für die EAM entscheidet, kann als Willkommensgeschenk einen Gutschein für eine Ökokiste mit Obst und Gemüse von lokalen Erzeugern erhalten. Und weil das EAM-Versorgungsgebiet groß ist, haben wir übers Land verteilt vier regional aktive Anbieter dieser Ökokisten ausgewählt.

Einer unserer Kooperationspartner ist der Bio-Lieferservice Lotta Karotta in der Nähe von Göttingen. Anfänglich in einer Betriebsgemeinschaft organisiert und seit 2010 Familienbetrieb, zählen Katrin Schlick und Andreas Backfisch zu Pionieren der beliebten Ökokisten. Ökologischer Landbau und regionaler Handel mit frischen hochwertigen Produkten sind für sie eins. Mit ihrem Lieferservice verbinden sie Menschen, denen gesunde Pflanzen und Böden, artgerechte Tierhaltung und soziale Arbeitsbedingungen ebenso viel wert sind wie ihnen.

EAM Lotta Karotta
EAM Logo Lotta Karotta

Wir haben uns mit den beiden über schlaue Lieferketten unterhalten, Biokisten für Singles und warum Lotta Karotta jetzt auch den Strom selbst erzeugt.

Bei Ihnen kommt Bio in die Kiste und das seit 22 Jahren. Wie fing das an?

Andreas Backfisch: Angefangen hat es mit einer lustigen Idee, einem VW Passat, ein paar Gemüsekisten und unseren Freunden. Freitagmittags haben mein Kollege, Katrin und ich das Auto vollgeladen und alle, die wir in der Nähe, hauptsächlich in Göttingen kannten, wurden verpflichtet, eine Kiste abzunehmen. Der Inhalt der Kisten stammte aus unserer Bioland-Gärtnerei hier in Rittmarshausen, in die ich 1996 eingestiegen war. Wir waren dann ziemlich schnell bei 50 Kisten pro Woche angelangt – und mussten professionell werden. Also gründeten wir 1999 gemeinsam mit vier anderen Biogärtnern den Lieferservice Lotta Karotta als klassische Betriebsgemeinschaft, denn wir wollten natürlich den Vertrieb unserer Produkte in den eigenen Händen behalten.

Aus den 50 Lieferungen sind längst zwischen 1300 und 1400 Kisten pro Woche geworden, aus der Vermarktungsnische von damals ein routinierter Bio-Lieferservice, der neben dem eigenen Gemüse und Salaten auf ein reiches Netzwerk großer, kleiner und kleinster regionaler Partner baut. Über 25 Betriebe sind es, die ihren Teil zu dem umfangreichen Sortiment im Online-Shop von Lotta Karotta beitragen. Wie wählen Sie Ihre Lieferanten aus?

Andreas Backfisch: Viele der Betriebe kamen tatsächlich zu uns, mit anderen sind wir seit 20 Jahren und länger verbunden, sie sind mit uns gewachsen wie der Biolandhof Müller-Oelbke in Etzenborn ­– sowieso kennen wir Bioland-Bauern und -Gärtner uns und tauschen uns miteinander aus. Von allen unseren Partnern wissen wir, dass ihnen eine nachhaltige Wirtschaftsweise genauso am Herzen liegt wie uns. Dabei sind einige noch deutlich kleiner als unsere eigene Gärtnerei. Von so einem Klein-Produzenten bekommen wir zum Beispiel Schafs- und Ziegenkäse oder Wurzelgemüse. Zwiebeln pflanzt ein Erzeuger in Moringen, ein anderer hat Geflügel. Eine Landwirtschaft im Harz, die selbst auch einen Bioladen betreibt, stellt für uns Dosenwurst in Biolandqualität her. Von der Beermühle aus Bilshausen stammen die handgemachten Essige und Liköre im Shop.

EAM Lotta Karotta Auslieferung
EAM Lotta Karotta Katrin Schlick

Und wie gelangt das alles zu Ihnen und in die Kiste?

Katrin Schlick: Wir nutzen konsequent unsere eigene Logistik, um Waren direkt und frisch bei unseren regionalen Erzeugern abzuholen. Auf der Rückfahrt von den Kunden sind die Autos leer und haben Platz für die Eier unseres Eierlieferanten, für die Zwiebeln aus Moringen und so weiter. Das spart Ressourcen und wir können somit auch kleinere Höfe unterstützen. Außerdem werden wir jeden Tag von unseren Bio-Großhändlern Naturkost Elkershausen und Appenweier Frische mit Sitz in Göttingen beliefert. Unsere eigene Bioland-Gärtnerei „Rote Rübe - Schwarzer Rettich“ liefert ebenfalls jeden Tag. Unser Nachbar Müller-Oelbke beliefert uns einmal die Woche per Lkw, inzwischen sind wir sogar schon bei zwei Mal die Woche. Einen frischeren Weg, an Kartoffeln und Möhren zu kommen, gibt es nicht. Unsere Kühlhäuser sind abends immer voll mit Kisten, ab morgens wird ausgeliefert, dann kommt die neue Ware rein.

Gibt es die typischen Kunden von Lotta Karotta? Wo wohnen Ihre Hauptabnehmer?

Katrin Schlick: Nach Göttingen inklusive Speckgürtel geht rund die Hälfte aller Touren, nach Kassel fahren wir wöchentlich mit zwei Touren. Alle anderen Bestellungen gehen zu Adressen zwischen Seesen, Uslar, Nordhausen, Bad Sooden-Allendorf, Witzenhausen, Kassel und Hann. Münden. Es gibt Menschen, die schon vor 22 Jahren bei uns eingekauft haben, als die Kinder klein waren. Es gibt die Göttinger, die bei uns ihren gesamten Grundbedarf beziehen und samstags ganz entspannt auf dem Markt noch einen Bund Radieschen und einen Salatkopf holen. Genauso haben wir Kunden, die bei Lotta Karotta ausschließlich Obst und Gemüse und frische Produkte kaufen. Im Harz hingegen, wo Bioläden rar sind, wird meistens aus unserem gesamten Sortiment bestellt. Ein großer Teil der Kunden nutzt unseren Service wöchentlich, andere nach Bedarf, und dann sind da auch noch diejenigen, die ganz spontan im Shop ihren Warenkorb zusammenstellen – und mit Beginn der Pandemie haben wir auch ganz viele Quarantänefälle beliefert.

Wie ist das mit den Single-Haushalten? Was fängt man alleine mit so einer Biokiste an?

Katrin Schlick: Alles, was Sie möchten! Unser Sortiment ist riesig und die Mindestbestellsumme gering – niemand muss bei uns für 30 Euro Gemüse kaufen! Sie können auch eine gute Flasche Wein bestellen und dann brauchen Sie nur noch ein Brot in den Warenkorb legen, oder einen Frischkäse und ein paar Kekse... Und am übernächsten Tag klingelt der Fahrer von Lotta Karotta an Ihrer Tür.

Sie sind seit neuestem auch mit E-Autos unterwegs, die Sie mit eigenerzeugter Sonnenenergie betanken.

Andreas Backfisch: Ja, wir versuchen, auch die nicht-agrarischen Flächen im Sinn einer echten Kreislaufwirtschaft einzuspannen – deswegen die 135-KW-Solaranlage auf dem Dach unserer Packhalle, mit der wir rund 80 Prozent unseres verbrauchten Stroms selbst erzeugen. Die Wärmerückgewinnung aus den Kühlhäusern nutzen wir zur Warmwasserversorgung für das Wohnhaus auf dem Gelände. Für unsere beiden E-Crafter haben wir einen 75-KW-Speicher eingebaut, denn tagsüber, wenn viel Strom da ist, sind die ja meist unterwegs. Bei einer Leistung von 120 Kilometern können wir sie bislang allerdings nur auf die Göttingen-Touren schicken oder nach Duderstadt.

EAM Lotta Karotta Andreas Backfisch
EAM Lotta Karotta Andreas Backfisch Katrin Schlick

Bio ist en vogue und die Corona-Pandemie hat Lotta Karotta noch mal einen kräftigen Auftragsschub beschert. Von 25 Mitarbeitenden 2019 auf 45 Kolleginnen und Kollegen im Frühjahr 2021 ist Ihr Bio-Lieferservice gewachsen. Wie bewältigen Sie das?

Katrin Schlick: Ja, das Wachstum der letzten drei Jahre war krass. Wir haben jetzt eine Teamleitungsstruktur eingeführt und die Organisation auf zwölf statt auf unsere vier Schultern allein verteilt, das macht mehr Spaß. Und vieles läuft bei uns ohnehin in Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Andreas Backfisch: Aber wir machen ja was Gutes und das darf auch gerne mehr werden!

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EAM Logo Ökokiste
EAM Logo Ökokiste

Frisch aus der Ökokiste

Die große Menge an saisonalen Frischeprodukten aus der Region und ein komplettes Vollsortiment von rund 1800 qualitativ hochwertigen Bioprodukten kennzeichnen den Bio-Lieferservice von Katrin Schlick und Andreas Backfisch. Für sie steht fest: Bei Lotta Karotta kommt nur beste Qualität in die Kiste – auch im Service. Von Südniedersachsen über Nordhessen, das Eichsfeld und den Harz reicht das Liefergebiet und ist ein klares Bekenntnis zu regionalem Wirtschaften.

www.lotta-karotta.de
 

Aus der Region – für die Region

Die EAM investiert in die Region weit mehr als jeder andere Energiedienstleister.

Unser Unternehmen befindet sich zu 100% in kommunaler Hand. Der Gewinn, den wir machen, gehört also Städten und Kommunen in unserer Region.

Neben Energiekosten, Steuern und Abgaben investieren wir jährlich 265 Millionen Euro in unserem Netzgebiet. Der Großteil als Löhne und Gehälter und Ausschüttungen an kommunale Gesellschafter.
Rund 50 Millionen Euro vergeben wir über Aufträge an Firmen aus dem Netzgebiet. Etwa für den Netzausbau und neue erneuerbare Energie.

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